Geschichte von St. Gertrud

 

Die Geschichte unserer Gemeinde liegt im Dunkel. Zwar haben wir das 750-jährige Jubiläum gefeiert, aber die ersten Christen haben hier schon weitaus früher ihren Glauben bezeugt. 2003 feierte die Dorfgemeinde 1025 Jahre seit der Ersterwähnung Hederslebens in einer Urkunde Kaiser Ottos II. aus dem Jahre 978. 

Das Zisterzienserinnenkloster St. Gertrud wurde 1253 von Albert und Ludwig von Hakeborn an der bestehenden St. Marienkirche gegründet und 1262 mit Nonnen aus dem Kloster Helfta besezt.

In der Reformationszeit blieb das Kloster katholisch. In Hedersleben selbst wurde 1547 die Reformation eingeführt, die Klosterkirche wurde von 1566 an von beiden Konfessionen benutzt (Simultankirche). Nachdem sich am Ende des 16. Jahrhunderts die Reformation im Bistum Halberstadt endgültig durchgesetzt hatte, bat das Kloster um 1600 den Kaiser um einen Schutzbrief, der das Kloster und die öffentliche katholische Religionsausübung schützen sollte.

Im Jahre 1607 wurde dem Nuntius in Köln berichtet, das das Kloster infolge der Standhaftigkeit der Nonnen katholisch geblieben sei und katholischen Gottesdienst halte.

Von 1631 bis 1637 mußten die Nonnen infolge des Einbruchs der Schweden ihr Kloster verlassen und zerstreuten sich in die Umgebung. Eine Chronik berichtet, daß während dieser Zeit vier Nonnen -als Mägde verkleidet- im Kloster verblieben, um eventuell von den Soldaten verursachtes Feuer auf dem Kloster löschen zu können. Während dieser Zeit fiel aber auch die Äbtissin Anna Rungen vom katholischen Glauben ab.

Im Jahre 1713 bezog die evangelische Gemeinde eine ihnen auf Klostergrund und auf Klosterkosten erbaute Kirche. So endete nach 150 Jahren das Simultaneum, das manchen Ärger und Streit zwischen Klosterkonvent und protestantischer Gemeinde gebracht hatte.

Auch das Kloster erbaute eine neue barocke Klosterkirche, die 1717 eingeweiht wurde. Der romanische Turm der alten Klosterkirche blieb erhalten und zeugt bis auf den heutigen Tag von der großen Vergangenheit unserer kleinen Gemeinde.

Im Jahre 1711 bestand die katholische Gemeinde aus 88 Katholiken, im Kloster lebten 1721 20 Nonnen. Im Jahre 1810 wurde das Kloster nach dem Reichsdeputations- 

haptschluß durch die wetfälische Regierung aufgehoben und teilte damit das Schicksal fast aller deutschen Klöster. Den restlichen 16 Nonnen wurde freigestellt, mit Kost und Logie in den Klostergebäuden zu verbleiben oder fortzugehen. Einige Schwestern kehrten zu ihren Familien zurück, allerdings starben auch zwei Nonnen 1855/1856 hochbetagt in Hedersleben. Die Stundenbücher dieser Nonnen befinden sich noch heute in der Pfarrei St. Gertrud. 

Da die Regierung die Pfarrei nicht anerkannte, betrachtete der neue Besitzer auch die Klosterkirche als sein Eigentum und versuchte, eine Scheune daraus zu machen. Den Katholiken wurde der Zugang verwehrt, nur zum Turm und zur sogenannten Annenkapelle

wurde Zutritt gewährt (Grund: das Geläute wurde bis ca. 1965 gemeinsam mit der evang. Gemeinde benutzt). Nach und nach verfiel das Bauwerk und bereits 1824 mußte sicherheitshalber ein Teil der Kirche niedergelegt werden.

Aber die katholische Gemeinde, die 1815 aus 269 Gläubigen bestand, ließ nicht nach, immer wieder die Wiederherstellung ihrer Pfarrei zu verlangen. Sie hielten unter der Leitung des katholischen Lehrers Sonntag für Sonntag vor der Kirche Gebetsgottesdienste

ab und schickte Depeschen und Petitionen an die staatlichen Stellen und den preußischen König. Schließlich wurde die Pfarrei 1841 wiedererichtet und 1845 der Grundstein zum Bau einer neuen Kirche gelegt. Diese wurde 1846 eingeweiht und ist das noch heute erhaltene Bauwerk. Aus den beiden Vorgängerbauten haben sich nur wenige Kunstwerke erhalten. Ein spätromanisches Kruzifix, eine gotische Strahlenmadonna, eine barocke Pieta und das Relief einer barocken Himmelsfahrtsmadonna schmücken noch heute die Kirche. Außerdem gibt es einen überaus wertvollen Bestand an Paramenten und Kirchengeräten.

Mit der Weihe unseres neuen Altares durch unseren Bischof Dr. Gerhard Feige am 11.09.2005 wurde die grundlegende Renovierung der Kirche abgeschlossen. Mögen viele Menschen in St. Gertrud Hedersleben Kraft und Hoffnung schöpfen und im Glauben gestärkt werden.

 


2020


6. Dezember, Nikolaustag!

Alle Jahre kommt er wieder, der Heilige Nikolaus. So auch bei uns in St. Gertrud. Als es zum Ende der Wortgottesfeier kräftig an der Kirchtür klopfte zuckten nicht nur die kleinen Besucher zusammen. Da stand er nun in voller Pracht mit Mitra, Mantel, Bischofsstab und üppig gefülltem Säcklein vor der Gemeinde.

Und weil er hier nur gute Menschen ausmachen konnte bekam jeder sogleich ein Geschenk überreicht. Vielen Dank dafür lieber Nikolaus, bleib schön gesund in diesen Zeiten und grüße das Christkind ganz lieb von uns allen! 


Unser neuer Pfarrer, kurz vorgestellt:

(entnommen aus unserem Gemeindebrief "Das Fenster" Oktober/November 2020)

                           2018


Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein. So spricht der Herr.

         

          Die hederslebener Backzunft präsentierte zur feierlichen Stunde süße Fastenleckereien.




                               2017



Von Abendklang bis Zarewitsch

Ein „Russischer Romantischer Abend“ ? Derzeit wohl ein eher unpopulärer Gedanke!
Doch genau damit trafen am 19. August die Veranstalter „Freunde von St. Gertrud e.V.“ ins Schwarze und in die Herzen der zahlreichen Besucher, so auch Gästen aus der Partnergemeinde „St. Peter und Paul“ Hamm-Herringen.
Mitinitiator und musikalischer Leiter Bariton Thomas Nürnberg offenbarte sich optisch und akustisch als mit allen Wässerchen gewaschener Russe, virtuos begleitet von der charmanten Tastendiva Barbara Hofmann. Auch über den „Engelschor“ war ein Hauch von slawischer Seele gekommen, die im orthodoxen Vespergesang wie im temperamentvollen Volkslied durchklang.
Die fleißigen und eher bodenständigen Landfrauen zwischen Hakel, Selke und Bode stellten ihre lokalen Küchenweisheiten einmal zurück und zauberten dafür Pirogen, Pelmeni und andere Delikatessen aus dem Zarenreich in ihre geschmackvollen Auslagen.
Für einen gelungenen und stimmungsvollen Abend den Initiatoren, Solisten, Mitwirkenden (darunter amerikanische Gäste) und vor allem den vielen fleißigen Helfern ein dankbares und großes Lob: „Otschen charascho !“


Am 30. August 2017 wurde ein ökumenischer Ausflug anläßlich der Ausstellung "Dialog der Konfessionen" nach Zeitz ins Schloßmuseum Moritzburg gemacht. Das Leben Julius Pflugs, der hier in besonderer Weise für die Einheit der Christen in einer Zeit des Umbruchs in Erscheinung trat, war der Leitfaden dieser Sonderausstellung.

Viele Exponate- darunter auch ein historisches Messgewand aus unserer Gemeinde - konnten hier in Augenschein genommen werden. Rundherum hat es allen Beteiligten sehr gut gefallen und  es schreit förmlich nach einer Wiederholung!


Wallfahrt Schwanebeck


Gedenkandacht Hötensleben


Stankt Gertrud

 

Die Osterliturgie wird in St. Gertrud alljährlich mit den Feiern am Gründonnerstag mit der Fußwaschung, anschließender Agape und später Anbetung, am Karfreitag mit der Liturgie vom Leben und Sterben Jesu und am frühen Ostersonntag mit der Auferstehungsmesse und anschließendem Osterfrühstück begangen.

Die Osterfeierlichkeiten umrahmte auch in diesem Jahr der Kirchenchor von St. Gertrud.


Mit einem Wortgottesdienst wurde am 25.05.17die Christi Himmelfahrt gefeiert. Bei sommerlichen Temperaturen nahm der Tag mit Grillen und erfrischenden Getränken einen geselligen Verlauf.


Der 3. Fastensonntag wurde von der Pfarrgemeinde in diesem Jahr am 26.03.2017 in St. Gertrud begangen.
Die Predigt von Th. Dammann befaßte sich mit dem Gedanken im Paulus - Brief an die Epheser: "Leben in und als Gottes Licht in der Welt".
Bei Kaffee und den bewährten "Hederslebener Kuchenköstlichkeiten" klang der Fastensonntag in angeregter Plauderei der Pfarrgemeinde St. Mathilde aus.


Seit nun 25 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen den Gemeinden
St. Peter und Paul Hamm-Herringen und St. Gertrud Hedersleben. Während der
ganzen Zeit gab es ständige Besuchskontakte. In diesem Jahr war das Partnerschafts- und 25. Priesterjubiläum Pfarrer L. Poggel Anlass, daß eine kleine Gruppe aus Hedersleben der Einladung zu einem Besuch nach Hamm-Herringen folgte.

Aus diesem Anlass heraus bot sich die Gelegenheit am Anschluß einer Vigilfeier, unsere Region in Wort und Musik den zahlreichen Gästen vorzustellen.
Ereignisreiche Tage könnten erneut eine Brücke zwischen unseren Gemeinden schlagen.


                               2016


Der "Weltgebetstag Kuba" am 04.03. 2016 mit dem Thema:
"Informiert beten - betend handeln für ein Leben in Gerechtigkeit und Frieden"

Kuba ist ein Land im Wandel. Die seit der Kubanischen Revolution 1959 verhängte Blockadepolitik der USA und Westeuropa wird schrittweise gelöst. Es gibt diplomatische Beziehungen und die wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit soll ausgebaut werden. Viele Kubaner erhoffen sich davon bessere Lebensperspektiven und die volle Achtung der Menschenrechte.
Gemeindemitglieder der Gemeinden St. Trinitatis und St. Gertrud Hedersleben gestalteten den Nachmittag im Pfarrsaal von St. Gertrud mit einem sehr informativen Lichtbildervortrag über das Leben der kubanischen Menschen und anschließender Gesprächsrunde. Kulinarisch lief der Nachmittag mit traditionellen kubanischen Speisen und Getränken aus.


Klosterkirche St. Gertrud